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Die Schlacht bei Murten 1476

Bildliche Schlachtdarstellung

Bereits 1480 erteilte Freiburg beim Maler Heinrich Bichler in Bern den Auftrag zu einem Schlachtbild. Es wurde bis zum frühen 19. Jahrhundert im Freiburger Rathaus aufbewahrt, ging jedoch kurz später verloren.
Martin Martini hat die Darstellung 1606 in einem grossen Kupferstich wiedergegeben. Es ist heute das wichtigste Referenzbild für den Schlachtverlauf.

Die Aufarbeitung des Schlachtablaufs auf der Basis der schriftlichen Überlieferung beschäftigte die Historiker des 19. Jahrhunderts intensiv.
Die ersten Versuche machten Emanuel von Rodt (1843/44), Gottlieb Friedrich Ochsenbein (1876) und Ulrich Meister (1877).
Der Murtner Hans Wattelet, Jurist und Hobbyhistoriker, veröffentlichte 1894 eine Analyse, die bis heute als gültig angesehen wird. Braun und Wattelet pflegten Kontakte. Louis Braun hat Wattelets Ergebnisse dem Panorama zugrunde gelegt und Georges Grosjean sie 1974 in einer Studie über den Martinistich weitergeführt.
Von Rodt plazierte das burgundische Hauptlager und den Grünhag westlich von Cressier und weitab des besetzten Murten, das Lager des Grafen von Romont und der Lombarden unten am See, bei Muntelier und Merlach.
Meister setzte das Zelt Karls auf den Rebhügel bei Gurwolf, die Truppenlager rund um Murten und den Grünhag westlich von Cressier.
Wattelet schliesslich verlegte, wie der Stich von Martini und frühe Chronikbilder zeigen, Karls Kommandozelt auf den Hügel Bois Domingue mit Sicht auf die belagerte Stadt und das Heerlager. Den Grünhag sah er auf der Hangkante gegen Salvenach.

Kupferstich von Martin Martini