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Der Maler Louis Braun

Unterschrift von Louis Braun auf dem Panoramabild
Unterschrift von Louis Braun auf dem Pano­ramabild

Louis Braun (1836-1916) war ein berühmter deutscher Panoramamaler, der das Werk in seinem Atelier im Auftrag der Schweizerischen Panoramagesellschaft anfertigte.

Er war hauptsächlich Maler von historischen Szenen. Er studierte in Stuttgart und später in Paris als Schüler von Horace Vernet, der für seine grossformatigen Historiengemälde berühmt war.

Braun richtete sein auf gemalte Panoramen spezialisiertes Atelier in München ein. Er wird zum begehrtesten Panoramamaler Deutschlands. Mit seinem Team fertigte er zwischen 1880 und 1894 mehrere Panoramen an. Fünf von ihnen stellten Schlachten aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 dar, ein weiteres die Niederschlagung eines Aufstands in der deutschen Kolonie Kamerun. Nur die beiden letzten widmeten sich historischen Ereignissen aus vergangenen Jahrhunderten: der Schlacht von Lüttich (1632) und der Schlacht von Murten (1476). Sein letztes Werk ist das einzige, das erhalten geblieben ist.

Leben und Wirken

Louis Braun (Schwäbisch Hall 1836 – 1916 München) war Historienmaler. Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Bruder Reinhold. Nach Studien in Stuttgart ging Braun nach Paris, war dort Schüler von Horace Vernet, welcher als gefeierter Historienmaler grossformatige Leinwandbilder für das Historische Museum in Versailles schuf. Dort erhielt Braun den Auftrag für das Gemälde «Einzug Napoleon III. in Paris». Die weitere Ausbildung Brauns führte zu immer grösseren Historienbildern. Als Kriegszeichner nahm er am Deutsch-Dänischen (1866) und am Deutsch-Österreichischen Krieg teil.

Künstlerische Begabung, vorzügliche Ausbildung, Beherrschung der technischen Problematik, organisatorisches Talent und schnelles Arbeiten erlaubten ihm die Schaffung von Panoramen im Rhythmus von zwei Jahren und den Erwerb eines beachtlichen Vermögens. Er war im späten 19. Jh. der renommierteste Panoramenmaler Deutschlands. Die Panoramen bilden den Höhepunkt in Brauns Werk – und markieren gleichzeitig das Ende der Historienmalerei.

Braun errichtete in den 1880er Jahren für seine Panoramaaufträge auf der Theresienhöhe in München ein Atelier in der Form und Grösse einer Panoramarotunde. Er beschäftigte einen Trupp von Kunstmalern und Hilfskräften. Für die Panoramen suchte er die Terrains auf und informierte sich wie ein moderner Berichterstatter bei den Offizieren, Soldaten und weiteren Augenzeugen. Seine Panoramen sind Bildreportagen, die ein Höchstmass an Authentizität in der Darstellung bieten. Braun wählte jeweils den Moment des Kampfes, der den Besucher erkennen lässt, wer siegen wird. Das ist auch bei der «Murtenschlacht» der Fall.

«Die Schlacht bei Murten» war das letzte von acht Grosspanoramen, die Louis Braun zwischen 1880 und 1894 gemalt hat. Fünf davon zeigten Kämpfe aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, ein weiteres die Niederwerfung eines Aufstandes in der deutschen Kolonie Kamerun. Historische Begebenheiten aus früheren Jahrhunderten hatten nur die beiden letzten zum Inhalt, die Schlacht bei Lüttich (1632) und die Schlacht bei Murten (1476). Louis Brauns Leidenschaft für die Pferdemalerei hatte sein Bruder Reinhold in ihm geweckt, der Pferdemaler war. Louis pflegte sie während seiner ganzen künstlerischen Tätigkeit. Die in allen denkbaren Stellungen gezeigten Pferde im Panorama der Murtenschlacht stechen ins Auge und sind vielleicht das Beste an diesem Bild.

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